Bereits mit dem Blick auf das Titelbild wird deutlich: Kurt ist ein recht ungewöhnliches Einhorn. Am liebsten frisst er und genießt seine Ruhe – aufregende Abenteuer und Heldentaten kommen ihm nicht in den Sinn. Er ist gern genervt, was sich von seinem Gesichtsausdruck ableiten lässt, während im Hintergrund eine Prinzessin auf ihre Rettung wartet. Ihm doch egal. Er frisst lieber, ist faul und chronisch schlecht gelaunt – für Anforderungen und Erwartungen von außen hat er keinen Nerv. Er hat es sich schließlich nicht ausgesucht, ein Einhorn zu sein und damit einhergehend einem vorgezeichneten Bild zu entsprechen. Kurt tut gern alles, um das Gegenteil zu sein. Die farbenfrohen Illustrationen von Stephan Pricken fangen die Momente der Selbstbemitleidung und Meckerorgien ein und lockern sie gleichzeitig auf.
Und dennoch: trotz mieser Laune lässt sich Kurt vom aufgeweckten Vogel Trill nötigen, sich auf eine abenteuerliche Reise zu begeben, um Prinzessin Floh zu retten, die mit Einhorn Kurt nicht nur den für ihre Rolle ungewöhnlichen Namen gemein hat. Auf seinem Weg begegnet er weiteren besonderen Protagonisten – einem selbstbewussten Ninja-Goldfisch, dem Dumpf-Sumpf-Prunz auf einem Riesenvogel, der zudem in Besitz eines ausgebildeten Einhornsuchschweins ist und eine wilde Einhornverfolgung in Gang gebracht hat sowie einem wachsamen Tausendflössler. Kurt wird mit einigen Herausforderungen konfrontiert, die es auf dem Weg zur Rettung zu bewältigen gilt, und lernt dabei Stück für Stück, dass es okay ist, anders zu sein und dass Freundschaft alles überwinden kann. Am Ende gelingt es ihm sogar, seine eigene harte Fassade zum Bröckeln zu bringen – er akzeptiert sich, sein Wesen, seine Fähigkeiten und stellt fest, dass in ihm unbekannte Fähigkeiten schlummern. Mit der daraufhin neu entdeckten Magie gelingt es ihm sogar, die Prinzessin zu retten.